Montag, 4. April 2011

La Paz - Röcke und Hexereien

Insgesamt ist La Paz nicht gerade eine Schönheit von einer Stadt. Aber die faszinierenden Röcke der indigenen Frauen machen das wieder ein bisschen wett. Die traditionelle Andenfrau trägt mindesten 3 Lagen von Röcken, dabei geht natürlich jede Ahnung von Körperform verloren (oder vielleicht haben hier wirklich alle Frauen riesige Hintern). Mich nahm es auf jeden Fall wunder, wie denn nun die Unterröcke aussehen - von denen sieht man höchsten mal ein paar Spitzen, wenn man hinter einer Frau die steilen Treppen hoch geht und von diesen hat es nicht wenige in La Paz, da die Stadt in einem Talkessel liegt. Nun aber zu den Unterröcken - zufällig hatte es gerade gegenüber von unserem Hostal einen Laden, der welche verkaufte. Man kann sie in allen Farben haben und sie haben beim Bund tatsächlich noch eine extra Stofflage, damit sich der Rock auch wirklich schön über dem Hintern bauscht -eben das lateinamerikanische Schönheitsideal.

Eine andere faszinierende Sache war der Hexenmarkt. Hier konnte man getrocknete Lama Embryos und Babys kaufen, zu welchem Zweck wissen wir allerdings nicht. Ausserdem gab es auch noch Amulette und Zauberarrangements. Diese waren nicht unähnlich einem Geschenkkorb. Viele enthielten Dinge aus Wachs, etwa kleine Pärchen (wohl für die Liebe) oder Papiergeld. Vermutlich wurde das dann angezündet. Und natürlich gab es auch für die Touristen handliche kleine Zauber entweder für Liebe, Geld und Reise (sehr praktisch) oder für Intelligenz, Erfolg im Beruf und Reichtum (auch das schadet nie). Diese waren in Medizinalfläschchen abgefüllt, innen ein paar goldige Figürchen, farbiger Wachs und viel Glitzer - der scheint auch bei allen Zauberdingen eine Rolle zu spielen, oder vielleicht bringt er auch einfach nur mehr Umsatz. Hier wird insgesamt auch nicht so stark zwischen dem Naturglauben der Ureinwohner und dem katholischen Glauben
getrennt. So nach dem Motto, lieber mal zur Sicherheit zu beiden Beten.

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