Montag, 29. November 2010

Eisproduktion

Wir sind inzwischen ja schon zu richtigen Eiskaffee-Junkies geworden. Das schöne daran ist, dass man sich den auch beim kleinsten Strassenkaffee kaufen kann, denn jeder Kiosk hat eine Kühlbox in der die Getränke und das Eis gelagert werden. Dass man das auch bedenkenlos geniessen kann ist ein Überbleibsel aus der französischen Besetzung Anfang des 20. Jahrhunderts. In Kambodscha wie auch in Vietnam wird das Eis in zentralen Fabriken aus gefiltertem Wasser hergestellt. Das Eis wird dann täglich mit Lastwagen in der Stadt verteilt (bei 30°C im Schatten muss das ein toller Job sein) Und so geniessen wir unsere eisgekühlten Getränke ohne lästige Folgen.

Freitag, 26. November 2010

Dienstag, 23. November 2010

Sihanoukville - happy hour und barracudasteaks

nach einem kurzen aufenthalt in der kambodschanischen hauptstadt phnom penh brauchten wir unbedingt etwas strandferien. zusätzlich war noch das wasserfestival im anmarsch, während dem sich die hauptstadt in einen ameisenhaufen verwandelt. grund genug für uns, den bus nach sihanoukville zu nehmen.

sihanoukville ist erst vor einigen jahren auf der landkarte der backpacker erschienen, hat sich in der zwischenzeit aber alle mühe gegeben, möglichst schnell den thailändischen ballermann-stränden zu ähneln.

wir haben uns auch in der wildesten ecke am serendipity-beach einquartiert, wo immer irgendwo happy-hour herrscht. da kann ein frischgezapftes bier laut speisekarte 1 $ kosten, zwischen 16h und 22h aber nur 50 cents, zur happy-happy-hour zwischen 18 und 19h dann nur 25 cents. am schluss hast du bier mit drei verschiedenen preisen auf der rechnung. und um 22 uhr gibts gratis shots für die ladies! vielerorts gibts dann auch noch happy-shakes und happy-pizzas, die wegen ihrer
zutaten ganz besonders happy machen... tagsüber grillen sich die leute am strand in der sonne, abends wird der grill angeworfen und man kann direkt am strand die billigsten und leckersten barbecues essen, die wir seit langem probiert haben.

nur 10 minuten mit dem tuk-tuk entfernt hat es aber auch ziemlich ruhige und leere strände an denen es sich lässig baden lässt.

aber wir sind ja eher nicht so die strand-lieger, und so sind wir uns für insgesamt 3 tage auf die insel koh rom samlen begeben, wo wir nach abgeklungener seekrankheit einige sehr schöne tauchgänge mit einer lokalen tauchbasis gemacht haben. übernachtet haben wir in einem äusserst rustikalen bungalow direkt am wasser.
wieder zurück in sihanoukville war dann auch noch vollmond! in südostasien bedeutet das jeweils, dass völlig zugedröhnte gruppen britischer touristen die ganze nacht zu technomusik am strand herumtorkeln. wir haben nur den harten kern am nächsten morgen beobachten können, da wir nach einem tauchtag meistens um 10 uhr schlafen gehen müssen...
aber insgesamt haben wir eine sehr erholsame woche in diesem gemütlichen strandort verbracht und nachdem ich auch etwas tauchen konnte bin ich schon sehr zufrieden. wir haben also wieder etwas energie getankt um uns in den dschungel im landesinnern in richtung laos zu begeben.

uns geht es gut

In der Kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh hat sich gestern Montag
Abend im Rahmen des traditionellen Wasserfestes eine Massenpanik
ereignet, bei der 340 Menschen ums Leben kamen.
Da wir grosse Menschenansammlungen grundsätzlich zu vermeiden versuchen
haben wir das Wasserfest im 200 km entfernten Sihanoukville verbracht.
Uns geht es gut und wir werden auch auf der Weiterreise nach Siem Reap
die Hauptstadt umgehen.

Freitag, 19. November 2010

andere Schönheitsideale

In China aber auch in Vietnam wünscht man sich so helle Haut wie möglich. Um das zu erreichen, gehen viele Frauen nur in komplette Vermummung auf die Strasse. Das heisst, grosser Sonnenhut, Gesichtsschutz, lange Ärmel und Handschuhe bei 30°C im Schatten. Erst bei der Dämmerung kann man dann auch die Resultate sehen. Und manche helfen dem mit etwas zu hellem Make-Up noch nach, das sieht dann schon fast wie angemalt aus.
Lustig war ja auch die Unterhaltung, die Andy mit der Receptionistin im Hotel in Saigon hatte. Diese meinte, sie habe gehört, dass Westler (hellhäutige) absichtlich in die Sonne gehen um braun zu werden und ob das wirklich stimme. So sind die Statussymbole eben verschieden bei uns bedeutet Bräune, dass man sich Ferien leisten kann und hier ist helle Haut ein Zeichen, dass man einen guten Job hat und nicht mehr auf dem Feld arbeiten muss.

ethnologische Studie - Strassenrestaurants in Vietnam

In Vietnam ist der Bierpreis direkt mit dem Komfort der Stühle der Strassenrestaurants verknüpft. Je kleiner der Stuhl, desto billiger das Bier. Leider heisst kleiner Stuhl eigentlich Hocker und ist kaum 20 cm über dem Boden. Das ist nach einer Stunde schon so unbequem, dass man danach gerne bereit ist, das 10-fache für ein Bier zu bezahlen und dabei auf einen bequemen Stuhl mit Rückenlehne zu sitzen. Und wenn das billige Bier nur 25 Rappen kostet, dann sind 2.50 Fr. auch noch nicht so schlimm. Aber interessant ist dieser Zusammenhang schon.

Sonntag, 14. November 2010

Mekong Delta

Von Saigon aus beschlossen wir über das Mekong Delta und dann den Mekong hoch per Schiff nach Kambodscha einzureisen. So verbrachten wir zwei Nächte und drei Tage im Mekongdelta. Für uns war es auf jeden Fall ein Highlight unserer bisheriger Reise. Mit unseren Reisekameraden hatten wir sehr lustige Abende, auch wenn wir morgens um 6 wieder aufstehen mussten. Wir besichtigten mit Booten einige der Inseln und auf den schmalen Kanälen fühlte man sich schon ein bisschen wie auf einer Expedition in den Tropen.
Ein Unikum war auch unserer Guide, der uns das Tagesprogramm jeweils als Lied vorsang. (auch auf youtube: singender guide)

Den letzten Tag verbrachten wir dann komplett auf dem Boot aus dem wir das Leben entlang des Mekongs beobachten konnten. Da wurde Handel betrieben, gefischt, gewaschen und gebadet. Immer wieder sahen wir Kinder fröhlich in die braune Brühe des Mekongs springen und einbisschen beneideten wir sie auch, da es inzwischen wirklich tropisch
warm ist mit 30°C.

ethnologische Studien - Motorradhelme

Vor einigen jahren wurde in vietnam das gesetz erlassen, das das tragen
von motorradhelmen zur pflicht machte. das scheint funktioniert zu
haben, obwohl die unfallrate anscheinend immer noch riesig ist. das
besondere ist jetzt aber, dass die leute hier viel fantasie entwickelt
haben und wunderschöne, lustige und stylische helme erfunden haben.
manche sehen aus wie baseballcaps, manche wie strohhüte und manche wie
jetpilotenhelme. aber immer sehr individuell und ziemlich stylisch. wenn
wir mehr platz im gepäck gehabt hätten, hätten wir uns welche fürs
velofahren zuhause gekauft.

Samstag, 13. November 2010

Ho Chi Minh City - iced coffee und monsunregen

ho chi minh city, auch bekannt unter dem älteren namen saigon, ist die
lebendige businessmetropole vietnams. wir sind dort im backpackerviertel
abgestiegen. dort kann man bis in die frühen morgenstunden bier trinken,
während die fahrenden masseure den männern ihre dienste anpreisen. (nach
einer kurzen internetrecherche wissen wir jetzt auch, dass das wirklich
alles männliche prostituierte sind).
aber abgesehen davon ist es ein lebhaftes quartier, wo man alles nötige
für die reise bekommt (inklusive lonely-planet-kopie für 3 franken).

nachdem wir in china etwas den kontakt zur lokalen bevölkerung vermisst haben, wollten wir das in vietnam diesmal etwas anders machen. wir haben
unser kleiner freund Vu Tu
uns deshalb endlich bei couchsurfers angemeldet. dort gibt es viele
gleichgesinnte die einem entweder ein sofa zum übernachten zur verfügung
stellen oder einfach mit einem einen kaffee trinken wollen. wir haben
dann mit Vu Tu getroffen, einem netten kleinen vietnamesen, der von
beruf lebensmittelingenieur ist und und deshalb ein ganzes znachtessen
lang die traditionen des vietnamesischen essens erklären konnte. das hat
uns sehr viel spass gemacht und wir konnten einiges lernen.

dann haben wir uns natürlich noch den standardausflug angetan, den alle
saigontouristen machen, die cu chi tunnels. in diesem tunnelsystem haben
sich die vietcong während des vietnamkriegs versteckt und von dort aus
auch angriffe geführt. aber wie es bei diesen
must-see-sehenswürdigkeiten manchmal so ist, das hat sich voll nicht
gelohnt. auf dem gelände sieht man einige original bombenkrater und
einen kaputten panzer, ansonsten aber nur einige nachgebaute bunker mit
vietcong-puppen und einen nachgebauten tunnel zum begehen, damit sich
jeder mal wie ein vietkong fühlen kann. dass der tunnel nur einige meter
lang ist und der durchmesser für den komfort der touristen fast
verdoppelt wurde stört den eindruck aber beträchtlich. wir konnten die
und jetzt lächeln bitte!
gruselfaszination der anderen touristen nicht recht nachvollziehen. und
wir konnten uns auch problemlos zurückhalten, als man auf dem
angeschlossenen schiessstand selbst ein bisschen krieg spielen durfte
und mit einer original AK-47 schiessen konnte. und am schluss wird einem
ein flimmernder schwarzweisser propagandafilm vorgeführt, der mit den tunnels gar nichts zu tun hat. ein bisschen komisch das ganze.

aber saigon hat uns sonst gut gefallen, es ist schon eine richtig tropische stadt. täglich um 16 uhr begann ein heftigster platzregen, der die strassen knöcheltief unter wasser gesetzt hat. und alle getränke werden der hitze wegen nur auf eis getrunken. geeister milchkaffee ist sowas wie das nationalgetränk der südvietnamesen. und es wurde innert kürzester zeit zu unserem lieblingsgetränk.

Montag, 8. November 2010

Nha Trang - deshalb nennt man es also "Regenzeit"

Falls Andy nicht richtig stampft: Bild anklicken.
Seit wir in Hong Kong das erste mal auf unserer Reise im herrlich warmen Meer waren, war für uns klar, dass wir schnell weiter nach Süden wollen. Ans Meer! Zum Baden und Tauchen! Einer der schönsten Badeorte in Vietnam ist Nha Trang. Mit vielen Tauchschulen, Bars und einem langen Sandstrand wäre das ja genau das richtige.
Leider ist der November der einzige Monat im Jahr, in dem es fast den ganzen Tag regnen kann. Fürs Tauchen würde das zwar keinen grossen Unterschied machen - man ist ja eh im Wasser. Nun hatten wir aber auf der ganzen Linie Pech, es regnete nicht nur, es tobte am Abend unserer Ankunft ein heftiger Sturm. Das Meer war danach völlig aufgewühlt und sogar einige Palmen am Strand ausgerissen.
Da auch in absehbarer Zeit keine Wetterbesserung in Sicht war, beschlossen wir so schnell wie möglich weiter zu reisen. Andy musste danach noch ein bisschen stämpfeln weil er nicht tauchen gehen konnte.
Bis zum nächsten Nachtzug vertrieben wir uns die Zeit mit Fussmassagen und einem Schlammbad. Was auch sehr viel Spass machte.

Samstag, 6. November 2010

hanoi - mofa-lawinen und das billigste bier der welt

dann waren wir also in vietnam! gespannt ob es uns genausogut gefällt
wie china. und ob es wirklich soviel einfacher zu bereisen ist.
zuallererst fallen dem backpacker zwei unterschiede auf: es ist deutlich
billiger, und man muss wieder alle preise verhandeln. und obwohl einen
die leute gerne etwas übers ohr hauen wollen sind sie viel umgänglicher
und weniger verschlossen als die chinesen. die vielbeschworene
höflichkeit wirkt oft unterwürfig und unecht (sorry, sorry, one more beer?). da haben beide verhaltensweisen ihre vor- und nachteile. aber einen riesigen unterschied gibt es, den wir zuerst gar nicht recht glauben wollten: fast alle leute sprechen etwas englisch! nach zwei monaten in einem land, wo man mit den meisten leuten nur per handzeichen kommunizieren konnte, kann man jetzt mit fast allen leuten plaudern. das heisst aber auch, dass man mit fast allen leuten plaudern muss, und dass sich der strassenhändler durch dummstellen nicht mehr abschütteln lässt.
aber daran werden wir uns schnell gewöhnen.
hanoi ist eine lebendige stadt, in der noch einiges vom kolonialen erbe
der franzosen zu spüren ist: es gibt baguette zum frühstück und den
wahrscheinlich stärksten frisch gebrauten kaffee der welt. die
mofa-lawinen auf den strassen sind noch grösser als in china und jetzt
sind sie nicht mehr mit strom angetrieben. zum überqueren einer strasse
muss man die augen schliessen und blindlings loslaufen, die mofas werden
schon ausweichen...
unser hostel war inmitten der altstadt, einem ameisenhaufen von kleinen
shops, hotels und strassenrestaurants. und die sind lustig: auf winzigen
hockern sitzt man an winzigen tischchen und bekommt essen und frisch
gezapftes bier serviert. das bier scheint zwar kaum alkohol zu
enthalten, ist aber gut und kostet pro glas 4000 dong! das sind 20
rappen und damit höchstwahrscheinlich das billigste bier der welt!
von hanoi aus haben wir natürlich den pflichtausflug an die halong bay
gemacht. für den billigen preis war das ein wunderschöner zweitägiger
ausflug, und das sonnenaufgangsschwimmen im warmen wasser der bucht war echt nicht schlecht. aber wir habens langsam gesehen mit unesco-weltkulturerbe und machten uns daher direkt anschliessend auf den weg nach süden, in der hoffnung auf einige ferientage am strand von nha trang.

Donnerstag, 4. November 2010

über den Pass der Freundschaft (China - Vietnam)

von nanning aus führt seit etwas über einem jahr eine offizielle zugverbindung nach hanoi. das war wahrscheinlich ein grosses politikum, da china und vietnam sich nach dem dritten indochinakrieg (1979) krieg erst langsam wieder etwas anfreunden. die strecke führt über den "pass der freundschaft", wobei dabei kein höhenmeter zurückgelegt wird, ein "pass" klingt politisch gesehen einfach besser. ein zugticket bekommt man nur, wenn man beim kaufen ein gültiges vietnamvisum vorweisen kann.
das ticket überraschte uns dann nicht wenig. es sieht nicht wie ein chinesisches ticket aus, sondern gleicht den mongolischen transsib-tickets, die wir früher auf unserer reise kennengelernt haben.
beschriftet ist es in den drei wichtigen weltsprachen chinesisch,
russisch und deutsch. dem englischen kollegen konnte ich dann alles
übersetzen. und die angeschriebenen preise haben uns noch mehr
überrascht: sie sind in den zwei wichtigsten weltwährungen
angeschrieben: chinesicher yuan und schweizer franken! und der
wechselkurs ist sogar aktuell! ich vermute das könnte noch ein
überbleibsel aus der zeit sein, als china, russland und ostdeutschland
die drei wichtigsten kommunistischen länder waren und als der schweizer
franken noch eine richtige internationale währung war.
die nachtzugstrecke ist in chinesischen massstäben kurz, jedoch erfordern die grenzformalitäten nicht wenig geduld. auf der chinesischen seite verlässt man den zug mit allem gepäck, wagonweise wird man ins
bahnhofsgebäude geführt, wo man seine taschen mal wieder durch ein röntgengerät lässt. eigentlich wäre damit die chinesische seite unkompliziert abgeschlossen gewesen. aber der chinesische grenzbeamte glaubte ums verrecken nicht, dass die person im pass wirklich ich bin. das foto gleicht mir wirklich nur wenig, ich hätte vielleicht damals nicht direkt aus dem nachtdienst aufs passbüro gehen sollen. dass ich eine ID mit dem selben foto besitze überzeugte ihn schlussendlich.
auf der vietnamesischen seite musste man ohne gepäck den zug verlassen, dafür ein ausführliches formular ausfüllen und den pass einem mürrischen
grenzbeamten abgeben. nach 20 minuten warten im ziemlich interessanten
bahnhofsgebäude stand der beamte in der mitte der halle auf ein podest
und verlas stolz die namen der leute, die gerade die einreisebewilligung
bekommen haben. wenn man glaubte seinen namen erkannt zu haben ging man
zu seinem podest und bekam seinen pass zurückerstattet. die szene war so
surreal (war ja auch kurz nach mitternacht), dass ich sie zu gerne
fotografiert hätte. ist natürlich streng verboten und so hab ichs gelassen.
da die formalitäten bei so wenigen passagieren schnell erledigt waren,
kamen wir halt schon um 04.30 uhr im noch tief schlafenden hanoi an. der
taxifahrer wollte zuerst 50 US-Dollar für die fahrt, worüber wir
wirklich etwas lachen mussten. er stimmte dann in unser lachen mit ein
und aktivierte schulterzuckend das taxameter, das am ende 70'000dong
anzeigte, was etwa 3.50 Sfr sind.