Freitag, 13. Mai 2011

Cordoba - Einkaufsmeilen und Jesuitenkirchen

auf vielfache empfehlung sind wir in die zentralargentinische grosstadt cordoba (nicht zu verwechseln mit der andalusischen stadt in spanien) gefahren. unser hostel wäre eigentlich toll in der wuseligen fussgängerzone gelegen gewesen, was uns aber bei ankunft noch nicht ganz klar war. denn wir kamen am sonntag dem 1. mai an und die stadt war schlicht und einfach tot. die fussgängerzonen waren menschenleer, alle geschäfte geschlossen und nach langem suchen war das einzige geöffnete
restaurant ein mcdonalds!
aber als wir am nächsten morgen vom balkon auf die strasse schauten waren wir in einer ganz anderen stadt: alle paar meter schreit ein
stassenverkäufer, die menschen wuseln durch die strassen wie ameisen und es gibt die sonderbarsten kleinen geschäfte (z.b. ein jesusstatuen-laden).
in dieser stadt gehen eigentlich alle backpacker das Che-Guevara-museum anschauen, und wir wahnsinnigen haben das mal wieder absichtlich
verpasst. dafür haben wir einige andere museen besucht. der "manzana jesuitica" (jesuitenapfel) ist ein riesiges gelände mitten in der stadt, wo die jesuiten, die in ganz südamerika äusserst tüchtig missioniert
Claudia im museo de la memoria
hatten, ihre erste kirche bauten. das gelände diente über die jahrhunderte dann vor allem als universität (die viertälteste in den amerikas) und ist heute eine der hauptsehenswürdigkeiten und natürlich ein unesco-weltkulturerbe. nach soviel geschichte fühlten wir uns den schönen künsten verbunden und besuchten das museo superior de bellas artes, ein kleines museum in einem wunderschönen alten palacio aus dem
jahr 1912. und dann waren wir wahrscheinlich die einzigen backpacker die das naturhistorische museum besucht haben. aber bei 30 rappen eintritt und massenhaft spannenden skeletten von prähistorischen riesengürteltieren kann man wirklich nicht viel sagen!
klein aber eindrücklich ist das "museo de la memoria", das sich den opfern des "schmutzigen krieges" ende der 1970er und anfangs der 1980er jahre widmet. damals herrschte in argentinien eine militärdiktatur, deren gegner zu tausenden einfach verschwanden. tausende von kindern wurden dabei ihren eltern weggenommen und wuchsen dann bei staatstreuen kinderlosen eltern auf. noch heute ist die organisation "madres de plaza de mayo" dabei, diesen verschwundenen kindern nachzuforschen.
und dann kann man im stadtzentrum von cordoba einfach super herumbummeln. besagte fussgängerzonen und viele restaurants machen spass und eigentlich ist fast alles per fuss erreichbar. und wenns dann noch im hostel nette argentinier hat, die bei unzähligen gläsern mate mit einem stundenlang spanisch üben will man schon fast nicht mehr weg.

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