Freitag, 3. September 2010

beijing - hutongs und elektrovelos



bevor wir morgen weiterreisen nochmals etwas über peking.
wir wohnen in einem richtigen hutong, also einem traditionellen quartier mit niedrigen häuschen, wo sich der alltag der bewohner in den gässchen vor ihrem häuschen abspielt. grüppchen von alten männern spielen karten und man sieht den grossvater im pyjama auf die öffentliche toilette schlurfen. jedes dritte häuschen hat einen coiffeursalon oder ein paar restauranttischchen für einen schnellen happen.  man kann stundenlang durch die gässchen schlendern und hat keine ahnung, wo man am schluss wieder rauskommt. leider wird diese wohnform in zukunft immer seltener, da grossangelegte abrissaktionen der regierung für ein moderneres wohnen auf verdichtetem wohnraum sorgen sollen.
obwohl in peking heute nicht mehr die legendären massen an fahrrädern unterwegs sind, ist die bevorzugte fortbewegungsart der pekinger immer noch auf zwei rädern. und da die modernität einzug gehalten hat strampelt man nicht mehr selbst sondern hat einen elektromotor. ja genau, keine knatternden mofas überall, sondern schnurrende e-bikes! und die sind so leise, dass man sie fast nicht kommen hört bis sie einen fast überfahren. wahrscheinlich sind 90% aller zweiräder in der innenstadt mit elekromotoren ausgestattet. und deshalb ist die luftqualität (verglichen mit ulan bator) gar nicht so übel.
morgen fahren wir mit dem tageszug weiter nach datong, wo wir die berühmten wolkengrat-grotten anschauen wollen. dort sind wir dann sozusagen in der provinz und wir sind gespannt, wieviel schwieriger das reisen dann wird. weil in peking ist alles äusserst komfortabel und die chinesen sind viel zurückhaltender und angenehmer als wir es uns je vorgestellt hätten.