Dienstag, 7. September 2010

Datong - Wolkengratgrotten und hängendes Kloster

nach einer etwa 7-stündigen zugfahrt in der billigsten kategorie (die leute stehen auf den gängen und man boxt sich einfach bis zu seinem platz durch und jagt die dort sitzenden fort) sind wir in datong angelangt. für die 368km haben wir 32RMB bezahlt, also 4.70 Fr. die stadt datong ist für chinesische verhältnisse klein (nur 1mio einwohner) und erscheint im reiseführer nur als randnotiz. deshalb hat es auch keine travelerhostels und wir mussten/durften in einem chinesischen hotel beim bahnhof absteigen. sowas dreckiges wie dieses hotel haben wir bisher selten erlebt (und wir haben doch schon einiges erlebt). die wände hatten unzählige flecken, die sich beim hinschauen als mücke mit entsprechendem schuhsohlen-abdruck entpuppten. und ja, die mücken waren so lästig, dass auch wir ein paar abdrücke und leichen hinterliessen.

am nächsten morgen wurden wir von unserem fahrer zum sight-seeing abgeholt. er hatte ja einen eher sportlichen fahrstil und konnte in seinem sonderbaren mongolischen dialekt sehr gut fluchen. (datong liegt im grenzgebiet zu dem teil chinas, der "innere mongolei" genannt wird). die wolkengrat-grotten von yungang wurden vor 1500 jahren von buddhistischen mönchen in den fels gehauen. ursprünglich waren sie über 15 km felswand verteilt, heute ist nur noch 1 km davon wirklich erhalten. und die chinesen haben darumherum natürlich ein disneyland-erlebnisparadies der übelsten sorte aufgebaut und verlangen jetzt einen unverschämten eintrittspreis. die massen an chinesischen touristen haben sich dann auch eher für den nachgebauten palast interessiert und liessen uns in ruhe die faszinierenden monumente betrachten. würstli versuchte sich sogar kurz in buddhistischer meditation, das hat er aber wieder aufgegeben, ungeduldig wie er ist.
danach raste unser fahrer dann zu der zweiten sehenswürdigkeit, dem hängenden kloster. dort weniger disneyland aber noch höherer eintrittspreis. das kloster am fusse eines heiligen berges musste wegen
überschwemmungen immer höher in den fels hinauf gezügelt werden. sieht von aussen nicht so spektakulär aus doch wenn man mal darauf herumturnt wird einem doch schwindlig. einer der gründe dafür sind die niedrigen geländer - für chinesen auf hüfthöhe sind sie bei uns gerade mal etwas oberhalb vom knie (wir sind in diesem land einfach riesen!)