am mittwoch abend sind wir in moskau in den zug gestiegen, der mit "vladivostok" angeschrieben war. es ist jetzt samstag nachmittag, und wir sitzen immer noch im zug. hinter uns liegen kurze zwischenhalte in städten mit so klingenden namen wie "yekaterinenburg", "omsk" und "novosibirsk", bei denen wir aus dem zug sprangen um bei alten babuschkas selbstgepflückte himbeeren und selbstfrittierte teigstücke zu kaufen. hinter uns uns liegen aber auch mehrere flaschen wodka, die wir uns mit unseren nur russisch sprechenden abteil-gspändli geteilt haben. weil in russland darf man nichts essen ohne zu trinken. und nichts trinken ohne zu essen. unser vierer-abteil teilen wir uns mit einem russischen ehepaar, das aus kursk (eine stadt an der ukrainischen grenze) stammend nach irkutsk fährt, um dort 4 wochen im sanatorium zu verbringen. nach seinem beruf gefragt, meinte er nur "military man". und als ich ihn nach einer flasche wodka etwas genauer ausfragen wollte antwortete er: "specialisation, secret service. me, not say". etwas abträglich seiner redseeligkeit war vielleicht, dass wir uns als übersetzerin eine junge japanerin aus dem nachbarabteil dazu geholt haben, die im moment russisch lernt, um dann als diplomatin in moskau zu arbeiten. russland und japan habens ja nicht so gut miteinander, wegen dem streit um die kurileninseln... aber da die russen ausserordentlich gastfreundliche menschen sind, trinkt man miteinander einen wodka und versteht sich dann bestens.Sonntag, 15. August 2010
transsibirische eisenbahn
am mittwoch abend sind wir in moskau in den zug gestiegen, der mit "vladivostok" angeschrieben war. es ist jetzt samstag nachmittag, und wir sitzen immer noch im zug. hinter uns liegen kurze zwischenhalte in städten mit so klingenden namen wie "yekaterinenburg", "omsk" und "novosibirsk", bei denen wir aus dem zug sprangen um bei alten babuschkas selbstgepflückte himbeeren und selbstfrittierte teigstücke zu kaufen. hinter uns uns liegen aber auch mehrere flaschen wodka, die wir uns mit unseren nur russisch sprechenden abteil-gspändli geteilt haben. weil in russland darf man nichts essen ohne zu trinken. und nichts trinken ohne zu essen. unser vierer-abteil teilen wir uns mit einem russischen ehepaar, das aus kursk (eine stadt an der ukrainischen grenze) stammend nach irkutsk fährt, um dort 4 wochen im sanatorium zu verbringen. nach seinem beruf gefragt, meinte er nur "military man". und als ich ihn nach einer flasche wodka etwas genauer ausfragen wollte antwortete er: "specialisation, secret service. me, not say". etwas abträglich seiner redseeligkeit war vielleicht, dass wir uns als übersetzerin eine junge japanerin aus dem nachbarabteil dazu geholt haben, die im moment russisch lernt, um dann als diplomatin in moskau zu arbeiten. russland und japan habens ja nicht so gut miteinander, wegen dem streit um die kurileninseln... aber da die russen ausserordentlich gastfreundliche menschen sind, trinkt man miteinander einen wodka und versteht sich dann bestens.
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